Taschen von Gretchen (C) PR
Von der Krux journalistische Grundregeln auf Modethemen anzuwenden
Neulich besuchte ich ein Seminar. Kreatives Schreiben, so der viel versprechende Titel. Völlig unkreativ und abgeschieden, in einem tristen 70er Jahre Gebäude im Schwabenländle.
Meine Absicht: meine Schreibe verbessern; das Handwerk der Schreiberei auffrischen. Es wurde viel theorisiert – am 1. Tag. Viel geübt – am 2. Tag.
Eine Sache ist besonders hängen geblieben!
Es war der Versuch, einen Text mit möglichst vielen einsilbigen Wörtern zu schreiben. Thema egal. Länge egal.
Na bravo!
Abgesehen davon sollten wir auch keine Adjektive verwenden. Adjektive sind – in den Augen der beiden studierten Referenten - „pfui“ . Adjektive seien nur zur Unterscheidung erlaubt, also Rot als Farbe ist okay. Groß geht gerade so. Schön ist „pfui“ und austauschbar. Also eines der Füllwörter, die aus der subjektiven Haltung des Schreibers stammten.
Soll heißen:
Schreibe ich über Mode, neue Kollektionsteile und andere schöne Sachen (schön ist pfui), darf ich zwar von einem roten Schuh berichten, nicht aber von einem außergewöhnlichen roten Schuh oder einem besonderen Kollektionsteil.
Denn damit werte ich.
Oh je!